Bernarda Pera triumphiert am Hamburger Rothenbaum

Im Moment ihres sportlichen Triumphes dachte Bernarda Pera an ihren im April verstorbenen ehemaligen Trainer Kristijan Schneider. „Die Tenniswelt hat einen großen Verlust erlitten und ich möchte ihm diese Trophäe widmen“, sagte die US-Amerikanerin bei der Siegerehrung zu ihrem Titelgewinn bei den Hamburg European Open mit stockender Stimme auf dem Center Court. Es war der vielleicht emotionalste Moment bei den Hamburg European Open 2022.

Mit einem in seiner Klarheit überraschenden 6:2, 6:4-Erfolg über die topgesetzte Weltranglisten-Zweite Anett Kontaveit (Estland) hat Pera ihren sportlichen Traumweg der vergangenen zwei Wochen gekrönt. Dem Sieg in Budapest ließ sie nun den Erfolg am Rothenbaum folgen. Zwölf siegreiche Matches ohne Satzverlust hält die beindruckende Erfolgsserie der 27-Jährigen bereits an. „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, hier zu spielen“, sagte Pera, „Hamburg ist eine wunderschöne Stadt, das Publikum war großartig und ich hoffe, ich kann im kommenden Jahr wiederkommen.“

Auf Platz 54 der Weltrangliste wird die in Kroatien geborene und nun wieder in ihrer Heimatstadt Zadar lebende Amerikanerin am kommenden Montag klettern. Besser war sie in ihrer Karriere noch nie. In Hamburg war sie auf Rang 81 angetreten. Der Sieg gegen Kontaveit war der zweite Erfolg gegen eine Top-Ten-Spielerin in ihrer Laufbahn.

Pera war in dem Finale mit dem großen Selbstvertrauen aus den letzten Wochen von Beginn an die bessere Spielerin und gewann absolut zu Recht. Das sah auch Kontaveit so: „Du hast großartig gespielt und es absolut verdient.“ Mit viel Druck, aggressiven Returns und fast fehlerfreien Grundschlägen dominierte die Linkshänderin das Match. Gleich im ersten Spiel nahm sie Kontaveit den Aufschlag ab und breakte sie erneut zum 5:2.

Auch im zweiten Durchgang gewann Pera zweimal den Aufschlag ihrer Gegnerin zum 3:2 und 5:2. Als sie dann ausservieren sollte, wirkte sie erstmals etwas unsicher, Kontaveit hatte mittlerweile ihre Fehler deutlich reduziert und konnte verkürzen. Pera behielt anschließend aber die Nerven und nutzte nach 74 Minuten ihren ersten Matchball in einem hochklassigen Damenfinale.